Mittelbayerische Zeitung / Oktober 2010 / von Dominik Schleidgen


Mensch des Tages - Rayk Amelang, Künstler
Von und für die Kunst

So richtig beziffern kann Rayk Amlang den Punkt nicht, an dem er beschlossen hat, nur noch von und für die Kunst zu leben. „Das muss etwa drei Jahre her sein“, sagt er. Der Übergang vom Mediengestalter zum freien Künstler sei ein fließender Prozess gewesen – aber von aus gesehen, der wichtigste in seinem Leben.
„Ich spüre immer den inneren Drang, etwas Kreatives zu machen“, sagt. Das hat sich schon während seiner Berufsausbildung geäußert: 1977 in Dessau geboren, absolvierte Amelang zunächst zwischen 1995 und 1997 eine Tischler-Lehre. Zu diesem Zeitpunkt war er schon eng mit der Kunst verbunden. 1995 entdeckte Amelang die Street Art für sich. Wie die meisten Künstler aus dieser Gattung fand er über Graffiti zur Straßenkunst. „Ich bin künstlerisch ein Autodidakt“, sagt Amelang. Als junger Künstler sei es vor allem wichtig, Vorbilder zu haben und offen zu sein, für neue Strömungen. „Wer die Kunst von anderen kennt und versteht, kann aus diesem Wissen etwas eigenes schaffen“, sagt Amelang.
2002 zog er nach Regensburg. „Ich glaube, Regensburg ist eine Stadt, in der viel Potenzial schlummert, das nur wachgerüttelt werden muss“, sagt Amelang. Mittlerweile ist er als zweiter Vorstand im Kunstverein Graz mit dafür verantwortlich, dass auch junge Kunst ein Forum bekommt. Bis vor Kurzem kuratierte Amelang im Kunstverein die Ausstellung „Straßenkunst 2010“. „Kuratieren ist toll, aber mein Herz hängt an meiner eignen künstlerischen Arbeit“, sagt Amelang. Sein Traum sei es, irgendwann allein von ihr zu Leben. „Das ist der Traum, den jeder Künstler haben muss“, sagt Amelang.


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